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Die KI-Welle meistern: Wie Industrieunternehmen sie gezielt nutzen

  • Autorenbild: Romano Roth
    Romano Roth
  • vor 3 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Warum KI allein keine Strategie ersetzt


Nicht KI allein entscheidet über die Zukunft von Unternehmen – sondern Menschen, die Technologie, Prozesse und Organisation intelligent orchestrieren.
Nicht KI allein entscheidet über die Zukunft von Unternehmen – sondern Menschen, die Technologie, Prozesse und Organisation intelligent orchestrieren.

Künstliche Intelligenz ist auch in der Industriebranche das zentrale Gesprächsthema. Um echte Wettbewerbsvorteile durch und mit KI zu erzielen, dürfen Unternehmen nicht blind dem KI-Hype folgen. Ein „AI-First“-Label garantiert weder Innovation noch Zukunftssicherheit. Nur wer Mensch, Technologie und Organisation in einem lernfähigen System – dem Cybernetic Enterprise – vereint, wird langfristig erfolgreich sein.


Künstliche Intelligenz ist zweifellos eine der bedeutendsten technologischen Entwicklungen unserer Zeit. Doch der Umgang vieler Unternehmen mit dieser Technologie wirkt derzeit leider oft eher panisch als strategisch: KI wird als Allheilmittel gefeiert, es wird in „AI-First“-Initiativen investiert, Prototypen werden schnellstmöglich ausgerollt, doch der Return on Investment (ROI) bleibt häufig aus. Romano Roth Global Chief of Cybernetic Transformation bei Zühlke, hat dazu eine klare Meinung: „Lassen Sie sich nicht blenden. Von ‚ChatGPT-Cowboys‘ über politikgetriebene Schnellschüsse bis zu Entscheidungen, die mehr auf Buzzwords als auf Substanz basieren, der KI-Hype ist allgegenwärtig.“


Die Erfahrungen aus Zühlke-Kundenprojekten zeigen: KI allein wird keine schlechten Prozesse retten. Sie wird keine dysfunktionalen Organisationen heilen und auch nicht kulturelle Herausforderungen in Unternehmen lösen. Wer glaubt, ein Sprachmodell könne Geschäftsmodelle neu erfinden, ohne dass Menschen die Richtung vorgeben, verkennt, worauf es wirklich ankommt.


Die Wahrheit ist: Die Zukunft gehört nicht der KI – sondern den Unternehmen, die eine Umgebung schaffen, in der Menschen in der Lage sind, mit KI zu arbeiten. Und zwar nicht punktuell, sondern systematisch. Willkommen im Zeitalter des Cybernetic Enterprise.


Langfristige Anpassungsfähigkeit und nachhaltiger Wert

Ein Cybernetic Enterprise ist ein lernfähiges, sich kontinuierlich selbst regulierendes System. Es kombiniert Technologie, Organisation, Prozesse und Governance in intelligenten Feedbackschleifen. Ziel ist nicht kurzfristige Effizienz, sondern langfristige Anpassungsfähigkeit und nachhaltiger Wert. Entscheidungen sind datenbasiert, Teams agieren dezentral, aber nach gemeinsamen Prinzipien, und die technologische Infrastruktur ermöglicht eine permanente Weiterentwicklung.


Statt KI als externes Tool zu betrachten, das man bei Bedarf „drüberstülpt“, ist sie im Cybernetic Enterprise integraler Bestandteil einer modernen Plattformstrategie. Die Grundlage dafür bildet das Prinzip des Platform Engineerings: Eine interne, auf Standards basierende Plattform bietet Entwicklern & Entwicklerinnen, Architekten & Architektinnen und Produktteams Self-Service-Funktionen, Automatisierung und KI-Komponenten „as a Service“. Das reduziert Reibung, erhöht die Time-to-Market und schafft den Freiraum für echte Innovation.


Der Mensch bleibt das Zentrum der industriellen Transformation

Doch selbst die beste Plattform nützt nichts, wenn die Organisation nicht mitzieht. Deshalb setzt das Cybernetic Enterprise auf Empowerment: Teams übernehmen Verantwortung für ihre Produkte, arbeiten iterativ und eng mit Nutzenden zusammen. Entscheidungen werden dort getroffen, wo Wissen vorhanden ist – nicht in fernen Hierarchien.


Das vielleicht Wichtigste: Im Zentrum des Cybernetic Enterprise stehen Menschen. Es geht nicht darum, menschliche Fähigkeiten durch KI zu ersetzen, sondern sie zu erweitern. KI wird zum Katalysator, nicht zum Dirigenten. Nur durch das Zusammenspiel aus Menschen, Technologie, Organisation und Prozessen entsteht echte Transformation.


Die Geschichte lehrt uns: Hypes kommen und gehen. Was bleibt, sind diejenigen, die Substanz schaffen. Wer die aktuelle KI-Welle nicht nur überstehen, sondern gezielt nutzen möchte, muss mehr tun, als ein paar Pilotprojekte aufzusetzen. Er muss seine Organisation neu denken – „cybernetic“, lernfähig, menschenzentriert. Denn die Zukunft ist nicht „AI-First“. Sie ist „Human-Led and AI-Enabled“.


Auf dem ist die Zühlke Group mit ihrem Themen-Table zum Thema „KI zwischen Hype und Wirklichkeit – wie Unternehmen die Ära der KI-Idioten überleben” vertreten. Sprechen Sie mit Romano Roth, Chief of Cybernetic Transformation bei Zühlke, denn in einer Zeit, in der KI nahezu jede Branche verändert, ist eines klar: Wer KI implementiert, ohne sie zu verstehen, kauft sich seine nächste Krise ein. Und ohne Kulturwandel und Datenstrategie bleibt jede KI-Initiative ein Papiertiger.



Das passiert, wenn „AI-First“ zu einer Ausrede wird, um die harte Arbeit zu überspringen.
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1 Comment

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Guest
vor 3 Tagen
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Toller Artikel, Romano. Ich schätze besonders den Aufruf, über den „AI-First“-Hype hinauszugehen und einen systemischeren, menschenzentrierten Ansatz zu verfolgen. Das Konzept des kybernetischen Unternehmens trifft den Nagel auf den Kopf: KI sollte den Menschen verstärken, nicht ersetzen. Ich freue mich auf weitere Erkenntnisse darüber, wie dieser Wandel in der Industrie Wirklichkeit werden kann!

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Romano Roth

Chief of DevOps

romano.roth ® zuehlke.com

+41 43 216 66 11

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